Im Rollstuhl über die Alpen

    21 Mai 2015 Autor :  

    Motivation für Rollstuhlfahrer bis zur Alpenüberquerung

    Nicht erst seit Johann Wolfgang von Goethe vor über 200 Jahren von Deutschland nach Italien reiste lebt der Mythos der Alpenüberquerung. Seither versuchen Jahr für Jahr zahlreiche Menschen das mitteleuropäische Gebirgsmassiv auf verschiedenste Arten zu überwinden. Gemeinsam mit seinem Couch und Personal Trainer Chris Ley erfüllt sich der Rollstuhlfahrer Philipp Vitt den sportlichen Lebenstraum: Eine Alpenüberquerung aus eigener Kraft. Gemeinsam werden sich der Sportler und sein Trainer über ein halbes Jahr körperlich und mental auf diese Herausforderung vorbereiten und die Überquerung gemeinsam auf Augenhöhe im Rollstuhl durchführen.

    „Menschen mit Handicap sitzen häufig aufgrund eines tragischen Unfalls im Rollstuhl und sind in manchen Situationen auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Menschen ohne Handicap hingegen sind sich meist ihrer tollen Situation nicht bewusst, sind unglücklich und sehen grundlos viel Schlechtes im Leben.“ erklärt Chris Ley und erläutert weiter seine Motivation für das Projekt: „Sportliche Ziele lassen Menschen auf langer Strecke fokussieren, machen Mut, geben neue Lebensenergie, verändern Leben und Einstellungen.“

    Die siebentägige Alpenüberquerung startet am bayrischen Alpenrand und führt vom Tegernsee zum größten See Tirols, dem Achensee. Von dort aus geht es durch das Zillertal bis nach Sterzing in Italien. Die geplante Route erstreckt sich auf insgesamt 2.280 höhenmeter über 174 kilometer und liefert schon für „zu-Fuß-Wanderer“ vielfältige Schwierigkeiten. Da auf die beiden Rollstuhlfahrer noch einmal andere und zusätzliche Herausforderungen warten, beginnt die Vorbereitung auf die Challenge bereits ein halbes Jahr im Voraus.

    „Ich denke, dass ich bei dieser Herausforderung viel von meinem Trainer lernen kann und hoffe Ihm auch den ein oder anderen Tipp zum Fahren mit Rollstuhl mitgeben zu können“, erklärt Philipp Vitt und führt weiter aus: „Wir beide werden voneinander profitieren und somit einmalige Erkenntnisse aus dieser besonderen Reise ziehen.“

    Zusammen wollen Chris Ley und Philipp Vitt ihre persönliche Komfortzone verlassen und über sich hinaus zu wachsen. Dabei werden der Sportler und sein Coach schwierigste Hindernisse überwinden und bis an ihre eigenen Grenzen gehen. „Da Menschen mit Körperbehinderungen vom sportlichen Leben aufgrund ihres Handicaps häufig in hohem Maße ausgeschlossen sind, ist die Förderung der sportlichen Betätigung besonders wichtig“, erklärt Chris Ley und fügt hinzu: „Unser Projekt soll zeigen, dass mit starkem Willen und großem Ehrgeiz die körperlichen Grenzen überwunden und scheinbar unerreichbare Ziele erreicht werden können.“

    Mediale Unterstützung bekommt Chris Ley bei seinem Projekt bisher von mehreren Behindertensport-Verbänden und einer Kölner Marketingagentur.

    Wir drücken die Daumen und wünschen beiden bei der Realisierung dieses einzigartigen Projektes viel Erfolg. Auf dass sie beide wohlbehalten zurück kommen.

    Weitere Informationen zur Rolli-Alpenchallenge finden Sie auf www.die-rolli-alpenchallenge.de.

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